Der Atem des Lebens 

 

"Bin ich, ist der Tod nicht. Ist der Tod, bin ich nicht."

Epikur         

 

 

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Einem Wunder gleicht diese Möglichkeit eines Zugangs zu Ihnen, zu Ihrem Organismus. Das Aufspüren und in Verbindung gehen, mit diesem phylogenetisch ältesten System, dem der cerebrospinalen Flüssigkeit und ihrer Bewegung, ist eine der tiefgreifensten, auch subtilsten Formen des Dialogs zwischen Menschen. (strukturelle Kopplung autopoietischer Systeme).

Ihr pulsieren, ihre rhythmische Bewegung spiegelt die ordnende, sich selbst regulierende Kraft. Das "Lebendige" des Organismus am ursächlichsten Ort.

Und bietet so die Möglichkeit, auf tiefsten Ebenen des Unterbewußtseins, in Verbindung zu treten. Dort wird durch das Bewußtmachen, in dem Gemeinsamen, von Ihnen und mir, Licht auf die Stellen fallen, die als Wunden, Verletzungen, der Wahrnehmung entzogen, überdauern konnten, im Dunkel des unbewußt gewordenen. Dieses "Licht" bewirkt die Heilung.

 

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Wozu, werden Sie sich vielleicht fragen, soll man dieses unerquickliche, beängstigende Thema überhaupt aufgreifen? Warum in die Sonne schauen? Weshalb nicht den Rat des ehrwürdigen Dekans der amerikanischen Psychiatrie, Adolph Meyer, befolgen, der ein Jahrhundert zuvor die Psychiater warnte:  »Kratzen Sie nicht, wo es nicht juckt«

Warum mit dem schrecklichsten, dunkelsten und unabänderlichsten Aspekt des Lebens ringen? In der Tat hat das Aufkommen von zunehmender Verwaltung im Gesundheitswesen, von Kurzzeittherapie, Symptomkontrolle und Versuchen, Denkmuster zu verändern, diesen engstirnigen Standpunkt nur verschärft.Der Tod jedoch juckt sehr wohl. Er juckt die ganze Zeit - er ist immer bei uns, kratzt an einer inneren Tür, summt leise, kaum hörbar, direkt unter der Membran des Bewusstseins. Versteckt und getarnt, in einer Vielfalt von Symptomen durchsickernd, ist er der Quell zahlreicher Sorgen, Belastungen und Konflikte

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„…ich behaupte, daß uns der Tod die ganze Zeit juckt, daß unsere Einstellungen zum Tod die Art, wie wir leben und wachsen, und die Art, wie wir straucheln, beeinflußt.“

S.45 EP 

 S.73 ebd